Spessartgemeinde Heigenbrücken und Jakobsthal
Ideal für junge Familien
Heigenbrücken ...neu entdecken
Heigenbrücken ...neu entdecken
Wappen
aAaAaA
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
aus der letzten Gemeinderatssitzung letzten Donnerstag berichte ich über die wichtigsten Themen.
Aus der Untersuchung geht hervor, dass in Heigenbrücken der Hauptstromverbrauch bei den privaten Haushalten liegt, was für eine typische Wohnortgemeinde auch völlig normal ist. Der Stromverbrauch der Gemeinde Heigenbrücken beträgt mit 3,1 % am Gesamtverbrauch nur einen Bruchteil. Der Stromverbrauch lag hiervon mit 51 % bei der Straßenbeleuchtung. Hier gilt es aber zu bedenken, dass für diese Studie die Verbrauchswerte von 2022 herangezogen worden sind und in der Zwischenzeit der Stromverbrauch für die Straßenbeleuchtung durch die Umrüstung auf LED gesenkt werden konnte.
Eine Herausforderung der Zukunft ist die Deckung des Wärmebedarfs. Der Wärmebedarf liegt fast ausschließlich im privaten Bereich und wird aktuell zu einem sehr hohen Anteil aus fossilen Brennstoffen gedeckt. Hier müssen für die Zukunft Änderungen erfolgen.
Gleiches gilt für den Bereich der Mobilität. Auch hier liegt der Anteil der verwendeten Energien im Bereich der Fossilien Brennstoffe.
Interessant ist aus der Studie zu entnehmen, dass im Bereich der Dachflächen aktuell ca. 551 MWh/a genutzt werden, aber ein Potential von über 7.200 MWh/a vorhanden wäre. Nachdem die Zahlen aus dem Jahr 2022 sind ist das Delta zwischen „Ist“ und „Möglichkeit“ kleiner geworden, aber hier liegt noch erhebliches Ausbaupotential vor uns.
Mit Strom aus der Solarenergie könnten wir einen Teil unseres Bedarfes an Wärme und Mobilität decken.
Genauer untersucht wurde das Dorfgemeinschaftshaus in Jakobsthal (Baujahr 1975). Der Gebäude-Check-up ergab, dass umfassende Sanierungsmaßnahmen durchgeführt werden sollten. Bei der Dämmung des Daches wird mit sehr hohem Einsparpotential gerechnet, weshalb diese Maßnahme Priorität haben sollte. Eine Fassadendämmung gemeinsam mit dem Austausch der alten Fenster sowie der Außentüre wird empfohlen. Der Austausch der Heizungsanlage (Nachtspeicheröfen) durch ein effizientes System, basierend auf erneuerbaren Energien wird außerdem vorgeschlagen.
Der LED-Check-Up für die Innenbeleuchtung der Schule und Turnhalle ergab ein gemischtes Ergebnis. Zwar könnten bei einem Betrachtungszeitrum von 15 Jahren rund 150.000 € eingespart werden. Demgegenüber müssten aber für eine vollständige Umrüstung circa 137.000 € investiert werden. Die Bestandsleuchten sind außerdem in einem guten Zustand. Eine Umrüstung wäre nur bedingt wirtschaftlich sinnvoll und auch nur bei Erhalt von Förderung. Eventuell sollte die Umrüstung der Turnhalle, die in schlechterem Zustand ist, vorgezogen werden.
Die Errichtung einer PV-Anlage auf der Schule ist jedoch wirtschaftlich und ökologisch sinnvoll. Empfohlen wird die Errichtung von 48 Modulen abgestimmt auf den Eigenbedarf. Die restliche Dachfläche könnte für Photovoltaik verpachtet werden.
Alle gemeindlichen Liegenschaften wurden mit einem Energie-Management-Tool erfasst. Darin sind verschiedene Energie-Kennwerte dargestellt. Ein jährlicher Energiebericht ist für jedes Gebäude abrufbar. Dieses Tool soll kontinuierlich weiter geführt werden.
Das Energie-Coaching wurde zu 100% gefördert, so dass für die Gemeinde keine externen Kosten entstanden sind.
Was ist eine Biosphärenregion?
Biosphärenregionen sind großflächige, repräsentative Modellgebiete, in denen eine nachhaltige und zukunftsfähige Entwicklung exemplarisch verwirklicht werden soll. Der Mensch und sein Handeln stehen im Vordergrund. Es wird angestrebt, ein nachhaltiges Wirtschaften zu fördern, sowie die Lebensgrundlagen und natürlichen Ressourcen zu schützen unter anderem in den Bereichen Natur- und Kulturlandschaft, Bildung, Energie- und Mobilität.
Ziele:
- Förderung und Aufbau von Regionalvermarktungsinitiativen und Wertschöpfungsketten
- Etablierung einer Dachmarke für regionale Produkte und Dienstleistungen
- Umsetzung von Modellprojekten für klimaangepasste Flächen-Bewirtschaftung
- Ausbau nachhaltiger Mobilitätsangebote
- Sicherung und Ausbau naturnaher Erholungsinfrastruktur
- Ausbau erneuerbarer Energien
- Umsetzung von Strategien zur Steigerung der Ressourceneffizienz
- Ausbau von Bildungs- und Forschungsaktivitäten
Die Biosphärenregion ist in drei Zonen aufgeteilt:
- Kernzone: min. 3%; Schutzzone: bestehende Schutzgebiete
- Pflegezone: min. 10%; Pufferzone zwischen Kernzone und Entwicklungszone; Durch Nutzung beeinflusste Ökosysteme
- Entwicklungszone: min. 50%; der restliche Wirtsschafts-, Lebens- und Erholungsraum
Im Mittelpunkt der Machbarkeitsstudie stand die Prüfung, ob und unter welchen Voraussetzungen eine Auszeichnung des Spessarts als UNESCO-Biosphärenregion möglich ist. Die Machbarkeitsstudie liegt in der Endfassung vor.
Eine Gemeinde kann auch der Biosphärenregion beitreten, wenn sie keine Kernzonenflächen einbringen kann.
Jede Gemeinde kann jederzeit entscheiden, ob sie dabei ist oder nicht. Keine Kosten für die Mitgliedsgemeinden.
Holzrechte bleiben bestehen und können ausgeübt werden.
Jagd ist weiterhin erlaubt. In der Kernzone: Wildtiermanagement.
Aktuell geht es noch nicht um einen Beitritt, sondern nur um eine Interessensbekundung, dass wir als Gemeinde dem Projekt offen gegenüberstehen.
Folgender Beschluss wurde gefasst:
Die Gemeinde Heigenbrücken steht dem Projekt „Biossphärenregion Spessart“ positiv gegenüber und wünscht, dass das Projekt weiterverfolgt wird.
Im bayernweiten Vergleich liegen wir mit der Grundsteuer in unserer Gemeindegrößenklasse unter dem Durchschnitt. Für die Stabilisierungshilfen, die wir dieses Jahr beantragt haben, müssen wir ein Konsolidierungskonzept erstellen und weiter entwickeln. Darin sind wir angehalten, unsere Kosten zu verringern und die Einnahmen zu erhöhen. Die Grundsteuer und die Gewerbesteuer sollen 10% über dem Durchschnitt liegen.
Deshalb haben wir im Gemeinderat beschlossen den Grundsteuerhebesatz von 325 (für Grundsteuer B bzw. 310 für Grundsteuer A) auf 375 zu erhöhen. Dadurch werden Mehreinnahmen bei der Grundsteuer von circa 34.000 € erwartet.
Ihr Jochen Drechsler
Bürgermeister